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Der Letzte macht das Licht aus: Frühblüher im Wald

8. April 2016

Die Bäume sind noch kahl, das Wetter ungemütlich. Eine gewaltige Macht schiebt sich durch die dicke Humusschicht ins Freie: das sind die Frühblüher in der Pflanzenwelt. Nichts für Auf-die-Schlummer-Taste-Drücker, Den-ganzen-Tag-im-Schlafanzug-Bleiber, Statt-Frühstück-gleich-zu-Mittag-Esser. Nein, das Heer an lichthungrigen Pflänzchen hat es eilig, denn die Zeit ist knapp. In nur wenigen Wochen wird das Licht schon wieder ausgeknipst: sobald die Baumkrone dicht macht, ist Schicht im Schacht. Dann müssen die Energiereserven wieder aufgefüllt sein für das nächste Frühjahr. Deshalb arbeitet die Photosynthese was das Zeug hält und pumpt die mühsam produzierte Energie in die unterirdischen Lagerkapazitäten. Back to the roots sozusagen.

Die Spätblüher fahren eine andere Strategie: Erst mal ausschlafen. Der Winter ist sozusagen das Wochenende und am Montag kommen sie etwas später zur Arbeit. Dafür bleiben sie dann aber die ganze Woche eine Stunde länger im Büro. Dort werkeln sie so gemütlich vor sich hin und bekommen am Ende ihre Stunden auch geschafft.

Die Frühblüher dagegen sind diejenigen Kollegen, die schon am Sonntag Home-Office machen und dann nur 3 Tage die Woche arbeiten – an diesen Tagen aber morgens ganz zeitig anfangen, erst heimgehen wenn es dunkel ist, und ab Donnerstag schon im Wochenende sind.

Das heißt zusammengefasst: Während die Spätblüher noch vor sich hin similieren, sind die Frühblüher schon am assimilieren.

Du würdest dich eher dem Spätblüher-Typ zuordnen, bist aber nicht ganz sicher, weil du den Unterschied immer noch nicht ganz verstanden hast? O.K., dann also nochmal etwas plakativer: Die Frühblüher sind die Sportwagenfahrer der Pflanzenwelt. Während du müde Baldrianknospe, mit Tempo 50 auf der linken Spur vor dich hin tuckelst, taucht dieser narzistische Breitwegerich aus dem Nichts hinter dir auf, drückt zweimal auf die Osterglocke und drängt dich dann wie trockenes Laub von der Geraden, als wolle er den Ehrenpreis gewinnen. Du bist noch nicht mal ganz zur Seite, drückt die Prachtspiere noch mal richtig auf den Huflattich, zeigt dir seinen Lerchensporn und hinterlässt als Vergissmeinnicht noch ein bisschen Blütenstaub auf deiner stumpfen Karosserie bevor er vollends verduftet. Nur kurz kannst du Primel noch die prächtig aufpolierte Sonderlackierung erkennen, dann ist die Zaubernuss auch schon vorbei.

Aber dir kriechender Günsel schlägt das nicht aufs Leberblümchen. Mit der bewährten Stiefmütterchen-Devise „Ich komme irgendwann auch ans Ziel“ fährst du weiter gemütlich auf der mittleren Spur, behinderst in gewohnter Taubnessel-Manier die Stoffwechselvorgänge hinter dir und zeigst gelegentlich so einem Schlurchi-Pilz auf der rechten Spur den mittleren Fingerhut. Aber rechtzeitig, bevor die Streufahrzeuge im Rückspiegel auftauchen, bist auch du am Ziel und kannst deine Herbstaster in die Garage stellen.

Noch ein Tipp: Bitte den Sportwagenfahrer nicht als gemeine Pestwurz beschimpfen, da könnte ein Veilchen blühen. Raspel lieber Süßholz, dann kriegst du vielleicht noch einen Krokus.

Narzisse
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3 Kommentare

  1. Shan Dark sagt:
    9. April 2019 um 7:31 Uhr

    Eine humoristische Liebeserklärung an die Frühblüher! 🙂 Sehr gut, musste voll schmunzeln.

    Antworten
  2. Waldpoet sagt:
    9. April 2016 um 23:40 Uhr

    Liebe Silvi,
    es freut mich, dass dir der Beitrag gefällt!
    Dir auch ein schönes Wochenende!
    LG Simon

    Antworten
  3. Garten Fräulein sagt:
    9. April 2016 um 10:00 Uhr

    Lieber Simon,
    der Beitrag ist einfach so genial geschrieben! Hab mich beim Lesen köstlich amüsiert!
    Schönes Wochenende Dir und Grüße
    Silvi

    Antworten

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Der Waldpoet

Simon Abeln
Autor für Jagd, Wald und Natur

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