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Ein gefundenes Fressen: erst der Mais, jetzt die Mast

26. September 2016

Gerade werden die letzten Maisfelder abgeerntet. Die leckeren goldenen Kolben verschwinden im gefräßigen Maishäcksler und rücken damit in unerreichbare Ferne für die verwöhnten Wildschweine. Die letzten Wochen waren das reinste Schlaraffenland: einfach den ganzen Tag saugemütlich mitten im mannshohen Mais stehen und fressen, fressen, fressen. Nachts mal kurz rüber in den Wald, ein frisches Fangobad nehmen und wieder flugs zurück an den Esstisch. Da sind schnell ein paar Kilo Maisgold in Hüftgold umgewandelt. Da spannt die Sauschwarte.

Dann ist der Mais plötzlich verschwunden. Das bedeutet zurück in den Wald. In normalen Jahren müssen die Schweine jetzt mühsam auf die Suche gehen nach Fressbarem. Ein Würmchen hier, ein Pilzchen dort – wie soll ein Saumagen denn da satt werden? Und das viele Suchen macht ja gleich schon wieder Hunger … Was war das doch schön im Mais! 🌽🍴

Gerade noch im Mais, jetzt schon in der Mast

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Mais ist noch nicht mal ganz geerntet, da fährt die Natur bereits den zweiten Gang auf – und zwar in gewaltigen Mengen. Serviert wird diesmal von oben, denn 2016 ist ein Mastjahr. Fast alle Eichen und Buchen biegen sich förmlich unter der Last ihrer Früchte. Eicheln und Bucheckern prasseln lautstark auf den Waldboden, häufig unterbrochen durch ein lautes „Klacken“, wenn einige der schweren Eicheln von einem Ast abprallen.

Was ist ein Mastjahr? Bäume tragen nicht jedes Jahr gleich viele Blüten und demzufolge auch nicht jedes Jahr die gleiche Menge an Früchten. Diejenigen Jahre, in denen Bäume besonders viele Früchte tragen, werden Mastjahre genannt. Der Begriff kommt von früher, als das Vieh noch zum Fressen in den (Hute-)Wald getrieben wurde, zur sogenannten Waldweide. Bei den Hausschweinen wurde das als Schweinemast bezeichnet und die Jahre mit besonders vielen Eicheln und Bucheckern lohnten sich saumäßig – direkt fürs Schwein und indirekt für den Schweinebauern.

Gut genährt ins neue Jahr

Die Waldweide ist in der heutige Zeit verboten, darüber freuen sich besonders die Wildschweine. Sollen die Haustiere doch nach Hause gehen🎼, in ihren eigenen Saustall. Ohne großen Aufwand können die Schwarzkittel sich nun riesige Mengen an Eicheln und Bucheckern einverleiben. Ein wahrlich goldener Herbst. Man könnte sich ja jetzt freuen, dass sich die Schweinchen sauwohl fühlen.

Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite: In normalen Jahren überlebt ein Teil der Frischlinge den Winter nicht. Nicht so in diesem Jahr: Die properen Kleinen feiern alle gemeinsam ein gutes Neues – also Schwein gehabt, verhungern muss niemand, keine Verluste in der riesigen Suidae-Familie. Ganz im Gegenteil: Die gute Konstitution sorgt dafür, dass sich bereits die kleinen Frischlinge an der Reproduktion beteiligen. Das führt zu noch mehr Wildschweinen und noch mehr Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen.

Nach Expertenmeinung sollen aufgrund des Klimawandels die Mastjahre übrigens in immer kürzeren Abständen auftreten … und die Anbauflächen für Biogasmais immer weiter zunehmen. Eine Aufwärtsspirale, bei der keiner weiß, wo sie hinführt. Jagdlich kann der Wildschweinbestand sowieso nicht mehr reguliert werden.

Eine schlaraffe Gesamtsituation

Bei einer Vollmast im Wald weiß der Jäger nie, wo die Sauen im Gebräch stehen (Jägersprache für „wo sie auf Nahrungssuche sind“). Die vom Jäger sorgsam angelegten Mais-Kirrungen zum gezielten Anlocken der Schwarzkittel werden in Anbetracht der schlaraffen Gesamtsituation vom gemästeten Schweinerüssel als Saufraß abgetan und großzügig ignoriert. Somit bleiben großräumige Bewegungsjagden das Mittel der Wahl, auf denen auch mal 30 Sauen und mehr erlegt werden können.

Die Jagd auf Schwarzwild birgt viele reizvolle und spannende Augenblicke. Der Jäger muss sein Handwerk beherrschen und über eine hohe Schießfertigkeit verfügen, um diese intelligenten und überwiegend nachtaktiven Tiere zur Strecke zu bringen. Eine gehörige Portion Sitzfleisch gehört meistens auch noch dazu.

Aber die Mühe lohnt sich. Denn gehört ein deftiges Wildgulasch nicht zum Herbst wie der Rehrücken zu Weihnachten?

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1 Kommentar

  1. Garten Fräulein sagt:
    27. September 2016 um 8:34 Uhr

    Schwein müsste man sein 🙂

    Antworten

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Der Waldpoet

Simon Abeln
Autor für Wald, Jagd und Natur

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