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Unsichtbare Gefahr: Kohlenmonoxid in der Jagdhütte

3. Februar 2017

Vergangenes Wochenende wurden im unterfränkischen Arnstein sechs Jugendliche tot in einer Gartenhütte aufgefunden. Gestorben sind sie an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, verursacht durch ein benzinbetriebenes Stromaggregat, das nicht in Innenräumen hätte betrieben werden dürfen. Zunächst ist die Polizei davon ausgegangen, dass ein alter Holzofen an der tödlichen Kohlenmonoxid-Konzentration im Innern der Gartenlaube schuld war. Als Jäger musste ich da gleich an unsere Hütte im Revier denken, in der auch ein Kaminofen steht.

Wie groß ist eigentlich die Gefahr aus dem Wald nicht mehr heimzukehren und zu den rund 500 Todesfällen im Jahr durch Kohlenmonoxid-Vergiftung zu gehören? Die erfreuliche Antwort mal gleich vorneweg: bei ordnungsgemäß angeschlossenen und korrekt betriebenen Kaminöfen fast ausgeschlossen. Kohlenmonoxid entsteht, wenn einem Feuer der nötige Sauerstoff fehlt und die Verbrennung dadurch unvollständig abläuft. Das ist der Fall, wenn entweder die Luftzufuhr oder die Luftabfuhr behindert ist.

Die Zutaten für ein gutes Feuer: genug Luft und freie Rohre

Zurück zur Jagdhütte: Die Luftzufuhr kann behindert sein, wenn der Jäger ein Sparbrenner ist und Holz sparen möchte. Er schließt den Luftschieber so weit es geht, damit das Holz langsamer verbrennt. Dadurch ist die Verbrennung zwar unvollständig, aber trotzdem würde das entstehende Kohlenmonoxid normalerweise durch den Kamin nach außen abtransportiert.

Die Luftabfuhr wäre behindert, wenn der Kamin verstopft ist, z.B. durch ein Vogelnest oder durch Ruß. Durch den mangelhaften Zug drücken die Abgase dann zurück in den Raum. Oder wenn die Drosselklappe zu sehr geschlossen wird, weil der Jäger verhindern möchte, dass die aufgeheizte Luft zu schnell und damit ungenutzt abtransportiert wird. Da sich das geruch- und farblose Kohlenmonoxid hierbei jedoch zusammen mit beißenden Rauchgasen im Raum anreichert, würde jeder Waidmann sofort die Fenster oder die Türe zum Lüften aufmachen – sofern er nicht schläft oder eine dicke Zigarre raucht.

Kaminfeuer

Einer geht noch, einer geht noch rein

Gefährlich ist es, zu viel Holz in den Brennraum zu schichten, den Kamin also zu überladen. Denn es mangelt dann in der engen Brennkammer an Sauerstoff und das Feuer „kokelt“, besonders wenn die Holzscheite auch noch Restfeuchte haben. Aber genau so machen wir Jäger es bei uns im Revier: Wir laden den Kamin vor dem Ansitz meist nochmal richtig voll, damit nach der Rückkehr die Hütte auch schön warm ist. Wenn´s dumm läuft erwartet einen dann dort vielleicht der tödliche Gas-Cocktail, und es ist vorbei mit Horrido und Waidmannsheil.

Kohlenmonoxid: der Pirat im roten Meer

Was würde dann passieren, sobald der Jäger die Hütte betritt und die Türe hinter sich schließt? Er atmet gifitges Kohlenmonoxid ein, welches sich sofort an das Hämoglobin, also die roten Blutkörperchen, anheftet. Und zwar 200 bis 300 mal stärker als Sauerstoff es kann. Wie jeder noch aus dem Biologie-Unterricht weiß, transportiert Hämoglobin normalerweise den Sauerstoff durch den Körper. Ist das nun aber nicht mehr möglich, weil die roten Blutenkörperchen bereits vom CO geentert wurden, erstickt der Mensch. Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Schwindel und Bewusstlosigkeit. Bemerkt man die Anzeichen rechtzeitig und schiebt es nicht auf den womöglich konsumierten Alkohol, sollte man sich schnell ins Freie retten. Passiert das ganze allerdings während der Übernachtung, ist der Ofen in jeder Hinsicht aus.

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Der Waldpoet

Simon Abeln
Autor für Jagd, Wald und Natur

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